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still no train

Zugausfälle. Verspätungen. Wir telefonieren. Lalitpur - Stadt der Schönheit. Stadt der Künste. Auch Patan genannt, südlich von Kathmandu gelegen, weniger wuselig. Lalitpur - the city of breathtaking panoramic views of the Himalayas. On clear days!  Lalitpur - the city of artists and creative individuals.   Lalitpur - the city of spiritual significance ( The Hiranyavarna Mahavihara - Golden Temple, Krishna Mandir ) . Lalitpur - the city of mouth-watering cuisine. Das isses - sage ich und lege erschöpft auf.

no train

Wir wollen im Alten Jahr noch Aufräumen. Die gemeinsamen Fotos sichten. Wegwerfen, was weg kann. Wegpacken, was nicht weg kann. Aber es fahren keine Züge und mit SEV geht der halbe Tag verloren. Abseits der Schiene wohlgemerkt. Angeblich fährt die Regionalbahn schon "seit Wochen" nicht mehr in Dithmarschen. Ich lebe jetzt schon abseits jeder Zivilisation.

last christmas

Der Algorithmus serviert mir zur guten Nacht den Weltrekord: Didier Delsalles Hubschrauberlandung auf dem Mount Everest!  Der Aufstieg auf 8850 MüM ist nur dank der Aufwinde möglich. 3 Minuten und 50 Sekunden berühren die Kufen den höchsten Berg der Welt. Der Pilot nennt es eine Ewigkeit. Für mich hat es etwas Sakrales. Meine Seele ist für heute gesättigt: https://www.youtube.com/watch? v=WXNXSvnCtKA https://www.youtube.com/watch? v=2jr8g-BP1y0&t=60s

Der 3. Advent

Weihnachtsoratorium im Meldorfer Dom. Ein Wohlfühlkonzert. Alle bad vibrations der letzten 5 Jahre werden weggepustet. Der Vorgänger der ehrgeizigen Nachfolgerin darf noch einmal standing ovations entgegen nehmen und ich verschwinde nach dem Applaus schnurstracks nach Hause. Mein letztes Konzert für die Christenheit. Vor meiner Haustür angelangt, überlege ich kurz, ob ich das Blaue Notenbuch gleich der Blauen Tonne übergeben soll. Ich nehme es noch einmal mit ins warme Haus. Ich bin durchgefroren und hungrig. Krieche aber ohne zu essen unter die Bettdecke. Fliege mit dem Smartphone auf youtube von Lukla Richtung Everest. Mit einem Versorgungs- oder Rettungshubschrauber. Zum Base Camp. Mein neuestes Mantra. Begleitet nur vom Rattern der Rotoren. Kein Mensch, kein Wort. Nur eine immer unwirtlichere Welt.

Hopefully

Heute vor 30 Jahren haben wir in Warschau geheiratet. Wir könnten die Perlenhochzeit feiern, wären wir nicht seit 9 Jahren getrennt. Aber nicht geschieden! Hopefully werden wir in einem Jahr in Lalitpur die Lindenhochzeit begehen.

LGBT rights

Nepal has registered its first same-sex marriage, which activists hailed as a victory for LGBT rights. Authorities in the western Lumjung district formally registered the union of Maya Gurung, 35, and Surendra Pandey, 27, on Wednesday. It came five months after the Supreme Court issued an interim order allowing same-sex couples to register their marriages. Taiwan is the only other place in Asia that has legalised same-sex marriage. Ms Gurung told the BBC that their registration was a "big day" not just for the couple, but all sexual minorities. "The fight for rights is not easy. We have done it. And it will be easier for future generations," she said. "The registration has opened doors to a lot of things for us." The couple had said that they wanted to open a joint bank account and share ownership of the land they bought. But their biggest dream is to adopt a child, once their finances are more stable. They have been together for almost a decade. ...

Holzkerzenständer

Eine neue Woche. Ich breche in Gedanken bereits auf und ab. Frage die Wülfrathgisela, ob sie die drei in der Höhe fast raumfüllenden, schlanken, sich aneinander und ineinander schmiegenden Holzkerzenständer haben möchte. Sie sind schön, schwer und müssen abgeholt werden. Die Antwort kommt postwendend. Möchte sie!

Das Amt

Meine derzeitige Amtszeit als ehrenamtliche Schiedsfrau läuft nächsten Sommer ab. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich für weitere 5 Jahre zur Verfügung stehe. So habe ich es auch kommuniziert, im Gespräch mit den zuständigen Mitarbeitern des Amtes Mitteldithmarschen. Das hat sich nun plötzlich geändert. Ich rufe vor der Mittagspause an, lege die Karten auf den Tisch und bitte um Diskretion. Ich werde die Stadt und das Land verlassen.

Verspätung

Mein Zug aus Basel ist eine halbe Stunde verspätet. Wir treffen uns in Hamburg am Hauptbahnhof und laufen einmal quer über die Hauptstraße. Wir setzen uns in die Lobby eines Hotels. Der Ruhe wegen. Die Café-Bar ist noch nicht geöffnet, aber wir werden trotzdem bedient. Mir ist schwindelig. Mir fehlt jetzt schon der feste Boden unter den Füßen und ich bin zwei Tage fast nonstop Zug gefahren. Kreuz und quer durch die Schweiz und einmal Süd-Nord-Achse Deutschland. In den letzten drei Wochen, berichte ich, habe ich den Dithmarscher Dachboden von allem Papier befreit, aber mit keinem Menschen gesprochen. Bis Weihnachten, schätze ich vorsichtig, stehe ich das voraussichtlich durch.

Sackgassen

W. schreibt, ich hätte ihn zum Nachdenken gebracht. Ich frage mich, was ich auf Normalnull an der Nordsee noch soll und er fragt sich, was ihn eigentlich in Hamburg hält? Also auf nach Lalitpur? 

Namen

Ich muss ganz neue Namen lernen. Natasza schreibt vom Erdbeben 2015. Vom Frühling. Von Magnolien, Hibisken, Rhododendren ... vom Pittoresken der Armut. Vom langen Weg nach Hause. Von der Quelle und ihrem Fluss. Vom Urspung und seiner Spur. Na(ch) Lalitpur ist mein  Ausweg. Na Lalitpur wäre polnisch. Ein Schlachtruf à la Na Berlin . .. Auf nach Berlin. Nach Lalitpur hingegen eindeutig deutsch. ch ist Schweiz. Auch in Klammern und winzigklein.

TAM

Ich war noch nie in Nepal. Ich kenne Nepal nur aus der Sicht und den Worten von Natasza Goerke. Ich schreibe sie an, nach so vielen Jahren. Ob sie sich an mich erinnere. Sie erinnert sich an mich, sei in Sikkim, auf dem Weg nach Bhutan, dann nach Nepal. Ich bin auf der Suche nach ihrem Buch, "Tam" . Finde es schließlich in meinem Bücherregal unter G wie Goerke. Schreibe noch einmal. TAM jest TU!

Floh

Wer hat wem den Floh ins Ohr gesetzt? Ich: da hast Du mir einen schönen Floh ins Ohr gesetzt ... ich würde hier sofort alles aufgeben, das Haus räumen und verkaufen, und in eine Hütte in Nepal ziehen (nicht unbedingt in Kathmandu). Wenn ich mir das so überlege, bin ich Dir immer blind überallhin gefolgt. Du: na sowas, mit dieser E-Mail hatte ich nicht gerechnet. Wir ziehen nach Nepal, well, why not?

Sabai Jai

Auf der Rückfahrt vom Literaturfestival, ohne Umsteigen von Weinheim bis Itzehoe. Bequem und dösig. Vor der Abreise aber, noch im Hause meines Verlegers, kurze Aufregung: wo ist mein Meldorfer Schlüssel? Wir beschließen, dass es der Schlüssel nicht wert ist, den Zug ohne mich fahren zu lassen. Mein " Handschlag der Tide " feierte vorgestern Premiere in der Kunstwerkstatt und seither ist alles klar. Bei der heutigen Preisverleihung werde ich würdig vertreten. Mein Text "Achtung Rutschgefahr" ist in die Acht der Hoffnung aufgenommen worden. Die restlichen Sieben lese ich auf der Fahrt.  Statt dass ich in Hamburg aussteige, steigt W. zu. Statt dass wir im Altonaer Gewusel herumirren, essen wir beim Thai am Bahnhof in Itzehoe. Freundlich und warm. Scharfen Tintenfisch. Weckt alle Geister. Vor dem Tee ertaste ich zwischen der Schmutzwäsche im Koffer den ledernen Schuhschlüsselanhänger. Ziehe erleichtert den Schlüssel zu meinem Haus hervor. W. erzählt von einem Projekt in...