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Es werden Posts vom August, 2024 angezeigt.

Tintenmeer

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Das aber kommt mit!

Dieter K.

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Dieter K. ist ein so bescheidener Mensch und begnadeter Künstler, dass er dieses rechteckige Stück Leichtmetall bei nächster (letzter!) Gelegenheit von mir überreicht bekommen wird. Wer den Text entziffern und übersetzen kann, verdient (m)einen Orden. Bitte die Lösung dieser Aufgabe in einen Kommentar zu diesem Post verpacken, verfassen und veröffentlichen. In meinem Haus am Wattenmeer hing das Täfelchen an unscheinbarer Stelle 17 Jahre lang - bis gerade eben, als ich die vier Nägel an den vier Ecken mit einer Zange und entschlossenem Ruck, der Widerstand war nicht an allen vier Enden gleich, aus der Wand zog. Alle, ausnahmslos alle Besucher, Freunde, die willkommenen und unwillkommenen Gäste, Handwerker, Schreiner, Gärtner, Elektriker, Amtspersonen, Makler, Hausbesichtiger, Gas-Anschluss-Kontrolleure und Wechselrichterbeschauer, sie alle, wirklich alle, hielten sich sklavisch, bis zum bitteren Ende am heutigen Mittage, an diese Anordnung!  

Kopfleisten

Was der Kopf leistet: von den gelben Reclambändchen ist eines übrig geblieben. Es hat sich erfolgreich der relocation widersetzt. Kam erst gestern wieder zum Vorschein, als die Männer die Regale wegtrugen: Martin Luther. An den christlichen Adel deutscher Nation. Von der Freiheit eines Christenmenschen. Sendbrief vom Dolmetschen. Ich habe mir das einst wohl wegen des letzten Beitrags (eine furiose Beschimpfung!) angeschafft. Luther schrieb schon 1530 ex eremo (aus seiner Einsamkeit) von den Eseln, Eselsköpfen und Eselsohren. Ich werde noch einmal Luther lesen müssen, so verstehe ich die Aufforderung des hartnäckig gelb leuchtenden Bändchen in (m)einem leeren Zimmer. Ein letztes Mal. Heute nachmittag an der Sonne auf der Gartenbank. Der Samstag ist in Nepal der Sonntag, der arbeitsfreie 7. oder 1. Tag der Woche. Und dann werde ich das letzte Büchlein nachtragen, dem Büchertransport, der mir den ganzen großen Rest abgenommen hat, nachliefern. Ich werde Luther nicht nach Lalitpur mitnehme

Fußleisten

Was die Füße leisten: Die Bücher sind vor einer Woche abgeholt worden, ebenso Goethes Faust in Messing, die Bücherregale heute vormittag. Sowie ein Tisch, vier Stühle und ein Bürodrehstuhl. Nun hallt es in den Räumen und Peter Bichsel darf auftreten. Am Boden kommt zum Vorschein, was vor 17 Jahren nicht vergessen wurde, sondern aus praktischen Gründen unterblieb: die Sockelleisten fehlen hinter den fünf Billys an der Ostseite des Wohnzimmers. Und im Flur hinter dem Schuhschrank.

Notartermin

Ich verkaufe mein Haus am Wattenmeer. 

Camazotz 2

Ich verschenke den Maya Calender. Und die zehn Gebote. Beide auf Papyrus. Beide hinter Glas. Einer - der Kalender - bunt und mit seltsamen Namen. Das andere - Moses' Gebote - in goldenen Lettern, hebräisch. Beide also eigentlich unverständlich und doch eindeutig. Unmissverständlich.  Beide hängen seit Jahren in meinen Küchen. Die Gebote seit meiner Reise auf den Mosesberg, 1987. Der Maya Calender seit 2010. Seither weiß ich, dass ich zum Zotz gehöre. Camazotz ist der Fledermausgott. Die goldenen Gebote habe ich nie zerdeppert, auch nicht in der größten Wut und Enttäuschung. Ich habe sie nach jedem Umzug wieder an eine Wand in der Küche genagelt. Heute gebe ich sie ab.

simply clean

Weil ich mein umweltfreundliches Fensterreinigungsset - bestehend aus einem grünen Langflorhandschuh, einem grünen Profituch Plus und zwei Trockentüchern, einem in grasgrün und einem in ivory (was übersetzt ungefähr soviel wie klaviertastenfarben bedeuten könnte) - verschenken will, putze ich noch ein letztes Mal alle Fenster. Von oben bis unten und von hinten bis vorne. Dazu brauche ich nebst oben genanntem lang- und kurzfaserigen Handwerkszeug nur klares Wasser.  Die fast volle Flasche eines handelsüblichen Glasreinigers werde ich stehen lassen. Für die Nachwelt. Die Nachnutzer. Die Nachnutznießer. 

the second half of my life

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6   12   All my books in polish language, packed in 18 (12 + 6) bookboxes, are now on the way to Konin/Poland.  Wszystkie moje książki w języku polskim, zapakowane w 18 bookbox-ów, zabrał w nocy sympatyczny kurier. Trochę się męczył ładowaniem a teraz już jadą. Cenny ładunek dostarczy Miejskiej Bibliotece Publicznej im. Zofii Urbanowskiej w Koninie. Zofia Urbanowska (1849-1939), polska publicystka i pisarka, jest autorką powieści Cudzoziemiec , Księżniczka , Gucio zaczarowany , Róża bez kolców , Wszechmocni, Złoty pierścień i innych. Zadebiutowała w pod pseudonimem "J." nowelą Znakomitości .  Znakomite!  If you are on facebook: https://www.facebook.com/share /p/QLuPyKjcg79e7MKx/?mibextid= WC7FNe

Und ...

... das Klavier, das einhundertfünfundzwanzigjährige Liegnitz, stand bis eben auf Rollen in meinem Meldorfer Wohnzimmer. Nun bewegt es sich bereits nach Norden. Es kommt auf den Dachboden meines Biobäckers an die Bahnhofstraße in Joldelund. Die Bäcker haben dort einen Fahrstuhl eingebaut aus ausgemusterten Back- oder Knetmaschinen. Genau habe ich das nicht verstanden und vorstellen kann ich mir die Technik in meiner derzeitigen geistigen Lage gar nicht. Aber Hauptsache, es klappt und das schwere Klavier schwebt nach oben, leicht wie eine Feder, wird gestimmt und gespielt von diversen Jazzmusikern. Zum ersten Mal demnächst, am 6. September. Mit dem Greg Koch-Marschall Trio (US) und den Ramblin Preachers (UK).

"if you're not confused ...

 ... you're out of touch" (Otto Scharmer) ok. I'm confused. I'm in touch with the world. With the complexity, madness, incomprehensibility, obscureness, opacity ... Recently (" in the light of the current situation ") Mr Scharmer specified: "If you're not depressed, you're probably out of touch." Probably!