Schmutz

Ich lese in total veralteten Büchern. Versuche mir ein Bild zu machen von der Gegend der Welt, auf die ich mich unweigerlich zubewege. Verzweifle an der Überheblichkeit Adliger und nicht Adliger Mitglieder diverser Westlicher Wissenschaften. Ein berühmter Schwede beschrieb am 28. Juli 1906 in seinem Tagebuch die Ankunft im Kloster Lamayuru so: "Wie müssen sich die Mönche hier in ihrem freiwilligen Gefängnis langweilen! Offenbar ist es ihre einzige Zerstreuung, der Neugier durchreisender Fremdlinge ihren religiösen Fanatismus vorzuführen." Andere untertiteln ihre Fotos mit Gegensatzpaaren wie: "Ein Bauer in Lumpen, aber er lächelt". Dass einfache Leute alles am Leib tragen, was sie besitzen, kann ihnen nicht verübelt werden. Dass sie dabei an Werktagen die sogenannten "Lumpen" über die besseren Kleidungsstücke ziehen - an Feiertagen aber die Reihenfolge sorgsam ändern, zeugt von viel nachhaltigem Sachverstand. Und dass sie, obwohl sie sich angeblich so gut wie nie waschen, doch "oft sehr alt" (sic!) werden, wie damals staunend festgestellt wurde - was sagt uns das Heutigen? 

An Vesakh! Dem Maivollmondtag. Dem höchsten Fest der Buddhisten, Nirwana und Parinirwana von Siddharta Gautama.

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