Klammern

Erstens danke ich meinem Nachbarn, der gestern - kaum zurück aus seinem mehrwöchigen Urlaub - meinen sperrigen Krempel hier eingeladen, durch die Stadt gefahren und beim Gemeindehilfswerk der Kirche wieder ausgeladen hat.

Zweitens könnte ich jetzt, nach Bügelbrett, Wäsche- und Kleiderständer, eigentlich auch die Klammern entsorgen. Die Wäscheklammern aus buntem Plastik, das (oder die?), wie allgemein bekannt, dem Lauf der Zeit nicht standhält, sondern mürbe wird, materialmüde und in der Hand zerbröselt. Die Holzwäscheklammern bleiben vorerst im Dienst. Die Waschmaschine steht noch, und geht noch. Natürlich werde ich das eine oder andere Mal noch Wäsche zum Trocknen aufhängen müssen. Dazu sind Leinen draußen, vor der halben Garage, sowie drinnen, in der halben Garage vorne und in der halben Garage hinten, kreuz und quer gespannt. Eine ganze Garage brauchte und hatte ich nie.

Drittens höre ich sofort auf zu klammern. Mich an Dingen festzukrallen, die diesen Würgegriff nicht verdienen. Nur etwas, habe ich eben beim Kochen beschlossen, nehme ich aus der Küche mit: Meine kleine japanische Keramikingwerreibe. Vor Jahren, Jahrzehnten in Berlin Moabit in einem winzigen, vom Boden bis zur Decke mit unabdingbaren Gegenständen des täglichen Bedarfs gefüllten, schon damals anachronistischen Haushaltwarengeschäft an der Turmstrasse erstanden.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Grenzverletzung

Sackgasse

Währungsreform