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Es werden Posts vom September, 2024 angezeigt.

Monatsende

Endlich geht der September zu Ende. Noch immer rasen des Nachts Gedanken durch meinen Kopf, dass ich noch dies und das erledigen muss, dass ich aufbrechen, losgehen, abbrechen soll, dass ich keine Zeit mehr verlieren, nicht herumtrödeln, nicht mit den Nachbarn schwatzen und keine Fragen angeblich besorgter Freunde beantworten darf. Dass irgendetwas unweigerlich abläuft. Und ich irgendwann auf den letzten Zug, den letzten Bus, das letzte Taxi aufspringen muss um nicht den letzten Flug - wohin auch immer - zu verpassen. Dabei sind die ersten 4 meiner 9 Pakete bereits in Kathmandu eingetroffen, vom Zoll abgefertigt und zum Abholen bereit. Ich habe keine Ahnung, was ich eingepackt habe und wozu. Heute morgen habe ich 10 Eier, 2 Töpfe und 1 Glas Ghee gekauft. Alles, was am Straßenrand verkauft wird, ist staubig und wird, bevor ich es in die Hand bekomme, sorgfältig abgewischt. Zum Sonnenuntegang gehe ich eine Stunde spazieren.

heavy damages

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our friends house near Dhulikhel  Viele Landstriche sind verwüstet, alle Zufahrtsstraßen nach Kathmandu gesperrt, kaputt, überschwemmt, abgerutscht, Brücken zerstört. In den letzten drei Tagen fiel so viel Regen wie "seit Beginn der Aufzeichnungen" (wie es immer so schön superlativisch heißt, hier also seit 54 Jahren, seit 1970) nie. Die Zahlen beeindrucken. Die Wetterstation am Tribhuvan International Airport meldete gestern um 8:45 Uhr einen Wert von 239,7 Milliliter Regen in den vergangenen 24 Stunden. 1 Milliliter Niederschlag entspricht einem Liter Regen pro Quadratmeter. Was ich hier alles lerne! Der höchste bis dato in the Capital gemessene Wert lag bei 177 mm und das war vor 22 Jahren. So viel Regen wie in den letzten drei Tagen fiel noch nie in Kathmandu. Das hatte auch unser Gewährsmann gestern am Telefon gesagt. Aus dem Bauch heraus. Alle anderen Wetterstationen der Haupstadt, Panipokhari (das sind wir!), Budhanilkantha (187,3 mm - der letzte Maximalwert lag bei 15

Panauti 2081 Asoj 12

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 Where we walked on Monday ...  Langform mit O-Ton:

heavy thunderstorm

Es kracht und blitzt die halbe oder ganze Nacht. Ich erwache früh und sehe nichts. Regenvorhänge. Der Strom fällt auch bei heftigem Regen immer wieder aus. Die ladies kommen zum Saubermachen und W. schläft noch. Also kann das Fliegengitter in seinem Zimmer nicht repariert werden. Der Wasserfilter in der Küche muss ausgewechselt werden. Ohne den sind wir hier verloren. Die elektronische Anzeige spricht mit uns englisch. Er ist exhausted . Da steht ein anderes Wort, sowie die Anzahl der Liter, die er noch in der Lage ist für uns aufzubereiten. Und eine hotline-number. Mein Wort gefällt mir besser. Wie hingegen der Filter der Waschmaschine gereinigt werden soll, wissen die cleaningladies nicht. Die Kommunikation mit Menschen ist oft schwieriger als mit Maschinen. Die Waschmaschine erinnert mich - wie so manches, absurderweise! - an Tsukuba. Ich glaube, die Wäsche wird hier auf meinem Balkon im 10. Stock, egal welches Programm ich wähle, nur kalt gewaschen. Die Waschkraft liegt wohl allein

heavy rain

Dauerregen. Den ganzen Tag. Zeit zur inneren Einkehr. Ich huste immer noch und entferne alle Lesezeichen vom Computer, die für mich nicht mehr relevant sind. Wie Tide oder Wasserstände. Schaffe viel Platz auf meinem Bildschirm. Dann lege ich mich wieder ins Bett und entferne auf dem Smartphone alle Adressen aus meinem Adressverzeichnis, die für mich nicht mehr lebensnotwendig sind. Wie unzählige RA-Kanzleien aus meiner Schiedsamtszeit sowie restlos alle deutschen Schiedsleute. Nach mehreren Umzügen resp. Exodussen around the world , weiß ich, wieviel Ballast abgeworfen werden muss. Unweigerlich. Je früher, desto besser. Das ist die Lehre aus Dithmarschen. Es macht keinen Sinn zurückzublicken. tabula rasa im Kopf, in der Seele und im Bauch. Unter den Fingern. Zur guten Nacht konsumiere ich youtube . Die Doppelmoral der Schweizer am Everest. Die Doppelzüngigkeit.

Fußwaschung

Im Traum verabschiede ich mich. Nein, die Nordsee fehlt mir nicht. Ich fühle mich delighted , begleiche am Computer die letzten deutschen Telefonrechnungen und kündige mein deutsches händi. Wer braucht denn ein Magentapurpur für sein persönliches Glück? Ich muss hier meine Füße so oft täglich waschen wie in meinem früheren Leben die Hände.

Bank

Wir müssen zur Bank. Ein zweites Konto, in nepalesischer currency, eröffnen. Ich huste. Nun aber soll alles funktionieren. Ich huste weiter und will zurück ins Bett.

krank

Ich habe rasende Kopfschmerzen und liege den ganzen Tag im Bett. Schwitze, verbrauche Berge von Papiertaschentüchern. W. sagt, so würde das nun immer sein. Dass man ein Programm vorgelegt bekommt, an das sich keiner hält. Es hat mich überhaupt nicht gestört, widerspreche ich. Ich vertraute blind darauf, dass ich ankommen, überleben und zurückkommen würde. Wasser bekamen wir ausreichend an jeder Straßenecke gereicht. An der Hitze litt nur ich unsäglich, aber ich verschwendete keinen einzigen Gedanken an die Organisation des Wanderns. Nur L, die Britin, die seit 5 Jahren mit Hund im Norden Kathmandus lebt und ihr halbes oder ganzes Leben als "oversea-worker" zugebracht hatte, nur sie war immer wieder ungehalten, they just could tell us ...  Aber was hätte sie uns sagen sollen? Um Himmels Willen? In welcher Sprache? Vielleicht wurde alles bis ins letzte Detail präzise kommuniziert, nur wir verstanden es nicht.

Nepal Peace Walk Day 3

... walking, waiting for enlightenment, arriving home late!  Es ist schon früh am Morgen unerträglich heiß. Inner peace engineering funktioniert irgendwie nicht. Tohuwabohu. Wir sollten losmarschieren, begleitet von den lokal drummers, da fällt es jemandem ein, dass wir noch kein Frühstück bekommen hatten. Also Frühstück im Stehen. Der Tee ist heiß und süß. Anschließend fotosession. Ich werde gebeten (it's a honour), eine Peacelampe zu tragen. Also trage ich sie. Nach Panauti, zum Namo Buddha Dyokshen, nach Itey zur Namo Buddha Secondary School. Stelle sie ab. Es gibt first lunch - jemand gesteht mir "this is not lunch, lunch will be in 30 minutes". Trage sie weiter zum Thrangu Monastery, zum Namo Buddha. Wechsle mehrmals die Kerze aus. Die Lampen sind am dritten Tag lädiert, die Kerzen fast aufgebraucht. Ich trage sie zum Abhayadan spot und verneige mich vor Bodhisatwa. Dann werden wir, mit Unterbrechungen, zum Na:Ma Buddha Tempel oben auf den Berg gefahren Wir müssen i

Nepal Peace Walk Day 2

... still walking and waiting ... meine ladies stehen um 5 auf, meditieren (inner peace engineering). Ich suche den Wasserhahn auf und wasche mein Gesicht. Ab 6 Uhr singen die Novizen. Ihre Anwesenheit wird durch Nummern (english,  sonst hätte ich es nicht verstanden) überprüft. Danach laufen die Jungs, es sind ja noch Kinder, etwa ein Dutzend Mal durch den Hof, auf dem Weg zum und vom Frühstück, das sie in metallenen Becken herumtragen. Nach dem Frühstück empfangen sie von uns Pilgern in den sauber ausgewaschenen Essensbecken donations . Ich bin überfordert. Auch wir bekommen Frühstück, diesmal auf Papptellern. Wir produzieren unendlich viel Müll! Und sollten eigentlich Bhaktapur umrunden und die 15 Biharas-Bahas besuchen, aber dazu kommt es nicht, weil wir schon wieder hoffnungslos zu spät sind. Die Ausländer müssen sich noch beim Abt persönlich in the office bedanken. Ich schiebe ihm 500 Rs über die Tischplatte zu, die er blitzartig in einer Schublade verschwinden lässt. Danach gib

Nepal Peace Walk Day 1

I'm walking and waiting ... um 6 Uhr werde ich vor meiner Haustür abgeholt und mit drei weiteren Peacewalkern ins buddhistische Kloster Anandakuti Vihar in Swayambhu gefahren. Wir versammeln uns um die Stupa, sind viel zu früh, bekommen T-Shirts und Mützen, wer will auch einen Rucksack. Ich will nicht, habe meinen eigenen. Und Regenschirme! Dann gibt es Frühstück. Süßen und nicht süßen Reis, scharfe Bohnen, Linsen. Tee. Kekse. So wird es die nächsten drei Tage bleiben. Dreimal täglich! Man sagt, Anandakuti Vihar sei das erste Theravada -Kloster in Nepal. Ich verstehe selbstverständlich nichts davon und kein Wort von den Reden über Peace. Übe mich in Geduld. Bei der Verteilung der Peacelamps weigere ich mich standhaft, eine an mich zu nehmen. Mit brennender Kerze durch die Hitze zu wandern, scheint mir in meiner noch-jetlag-Situation ein zu großes Risiko. Gegen gefühlt 9 Uhr (ich habe keine Uhr und nutze das Smartphone absichtlich nicht) gehen wir los, steigen unendlich viele Stufen

first rain

Während wir beim Mittagessen sitzen (MoMo), prasselt heftiger Regen auf uns nieder. Danach ist das Appartment kurzzeitig ohne Strom. Der Fahrstuhl funktioniert, don't panic - steht dort geschrieben. Wenn mal nichts mehr läuft. 

Constitution Day

Zur Feier des Tages - 9 Jahre Verfassung - frühstücken wir in Thamel. "The Constitution has guaranteed the rights of all citizens by recognising the worldwide values and principles of democracy and human rights", Nepali Congress President and former Prime Minister Sher Bahadur Deuba said. "May this day inspire all of us to take the country towards the path of economic prosperity by protecting the Constitution and institutionalizing the federal democratic governance system."    

first walk

Mein erster Spaziergang durch Panpokhari. Lazimpat Sadak rauf und runter. Vorher lerne ich, vom 10. Stock auf die Straße zu kommen. Wir wohnen ungefähr gegenüber der Japanischen Botschaft. Die Aussicht von oben ist atemberaubend und schwindelerregend. Ich getraue mich kaum so nahe an die Brüstung zu treten, dass ich durch das Taubengitter hindurch ein Foto nach Süden schießen kann, ohne dass es aussieht, als säße ich im Knast! Wir haben drei Balkone und sehen in alle vier Himmelsrichtungen. Unten ist es wie immer. Heiß. Laut. Voll. Ich überquere ohne mit der Wimper zu zucken Straßen, entdecke Blue Moon, meinen Lieblingssupermarkt, kaufe Batterien, Teller, Gläser, Früchte, Spülmittel usw. Was wir so brauchen nach der Ankunft. All das, was wir vor gefühlt 24 Stunden in einem ganz anderen Leben fernab der Notwendigkeit fein säuberlich getrennt entsorgt haben. Am Abend business dinner. Wie immer: schockierendes Kontrastprogramm. Von Jetlag keine Spur. Der Mond ist immer noch sehr hell und

arrived in time with metal

First thing I saw at the Tribhuvan International Airport was my trampoline, leaning against the wall near the already slowly moving luggage belt.  Vom Gepäckband heben wir unser eingechecktes Gepäck: 85 kg, am Arm und in der Hand schleppen wir 25 Kilo Handgepäck. Das Trampolin ist weniger schwer als unhandlich: 110 cm Durchmesser. Ich remple ständig andere Reisende an. Auf dem Weg nach Hause fahren wir im PATA Office vorbei, wo wir die seit Juni auf mich wartenden beiden Koffer, nochmals schätzungsweise 40 kg einschließlich Wanderschuhe Paar 1 plus Laptop Nr 1 zuladen. Die Nepali ehren heute alles, was aus Metall ist, also Autos, Metallgitter, Jalousien vor den Straßenshops. Der Rahmen und die Beine meines Trampolins sind auch aus Metall. Also: Arrived just in time.

Grenzverletzung

Ich bin seit zehn Jahren auf dem Weg nur zu mir. Übe mich darin, ungesunde Umwelteinflüsse jeglicher Art abzuwehren. Und mich auf mich zu konzentrieren. Indem ich atme, denke, fühle. Schweige, schreibe, schwimme. Ich zog auf die Hallig, suchte ein weltliches Klosterleben und scheiterte kläglich! Nichts ist verwerflicher als das Leben auf Kosten anderer. Reumütig kehrte ich zur Einkehr in meinen eigenen Garten zurück, nahm zwei schwarze Kater in Pflege, widmete ein Teil meines Hauses in ein Tierhospiz um, bis ich sie unter der Edelkastanie zur letzten Ruhe betten durfte. Immer und immer wieder schaute ich hinter den unverstellten Horizont, versuchte dort irgendetwas zu erkennen, zu erhaschen, zu erreichen. Ich fand nichts und kam nirgends an. Eine zwar großartige Leere umgab mich und auf dem Deich dicke Menschen, denen ich aus dem Wege ging. Ich driftete mehr und mehr aus dem Raum. Dann fiel im Oktober das erste der 546 Rufzeichen vom Himmel: Lalitpur. Ich ahnte damals nicht, dass dies

home

 We booked the one-way-flight and found a home in Panipokhari, Lazimpat.

zu schade

Das Haus ist fast leer. Und doch kommt immer wieder der gierige Griff. Wenn ich sage: "Das bekommt die Kleiderkammer." Oder: "Das holt hoelp ab." Nein, höre ich dann, entschieden: "Nein! Das ist zu schade, das nehme Ich!" Zu schade für die Kleiderkammer, zu schade für hoelp. Ich würde verstehen, wenn es um die schwarze Tonne ginge. Um den Restmüll. Wenn ich sagen würde: "Das kommt weg!" Oder: "Das schmeiß ich in den Müll." Ich könnte verstehen, dass jemand einwendet, aber das ist zu schade für den Müll, das ist doch noch gut, völlig intakt, noch zu gebrauchen. Wirf es bitte nicht weg, nicht in diese Tonne (die bei mir btw einen grauen Deckel hat), dann nehme ich es lieber mit. Das könnte ich verstehen. Und akzeptieren. Und müsste mich nicht hintersinnen, bräuchte kein einziges Wort darüber verlieren. Aber bei der Kleiderkammer? Bei hoelp? Warum gönnen die Leute keinem armem Tropf auch mal ein Schnäppchen? Warum greifen die lieber selber