Nepal Peace Walk Day 1
I'm walking and waiting ... um 6 Uhr werde ich vor meiner Haustür abgeholt und mit drei weiteren Peacewalkern ins buddhistische Kloster Anandakuti Vihar in Swayambhu gefahren. Wir versammeln uns um die Stupa, sind viel zu früh, bekommen T-Shirts und Mützen, wer will auch einen Rucksack. Ich will nicht, habe meinen eigenen. Und Regenschirme! Dann gibt es Frühstück. Süßen und nicht süßen Reis, scharfe Bohnen, Linsen. Tee. Kekse. So wird es die nächsten drei Tage bleiben. Dreimal täglich!
Man sagt, Anandakuti Vihar sei das erste Theravada-Kloster in Nepal. Ich verstehe selbstverständlich nichts davon und kein Wort von den Reden über Peace. Übe mich in Geduld.
Bei der Verteilung der Peacelamps weigere ich mich standhaft, eine an mich zu nehmen. Mit brennender Kerze durch die Hitze zu wandern, scheint mir in meiner noch-jetlag-Situation ein zu großes Risiko.
Gegen gefühlt 9 Uhr (ich habe keine Uhr und nutze das Smartphone absichtlich nicht) gehen wir los, steigen unendlich viele Stufen durch den Affenwald hoch. Die traditionell gekleideten Frauen alle in slippers. Zum Shree Gha Vihar. Dort werden wir zum ersten Mal begrüßt mit rotem Kumkum Pulver auf die Stirn, Khatas um den Hals, Wasser, Saft, Keksen. Weiter geht es durch belebte Straßen, eskortiert von Polizisten, zum Charumati Vihar. Schon wieder Tee, Wasser, Khatas, Bananen.
Bei der Boudhanath Stupa gibt es cultural activities und lunch. Wir sind bereits weit hinter dem Zeitplan, weil die Begrüßungen und die Gruppenfotos viel Zeit in Anspruch nehmen. Aber ohne geht es nicht und ich verstehe schnell, warum die nepalese ladies slippers tragen. Ich muss meine Wanderschuhe ständig mühselig aufschnüren und wieder zuschnüren. Denn anders geht es nicht. Bin froh, dass ich ohne Peacelamp laufe.
Nach dem Essen steigen wir mit ungefähr 25 brennenden Peacelamps in einen Bus. Zum wandern ist keine Zeit mehr. Transfer nach Nagadesh Vihar, aussteigen, Begrüßung mit Trommeln und Schellen, Khatas und Getränken. Wir marschieren singend durch Thimi. Der Lärm ist ohrenbetäubend in den engen Gassen, aber die Menschen scheinen alle glücklich, uns zu sehen.
Weitertransfer nach Muni Vihar, Bhaktapur. Am Stadtrand werden wir begrüßt mit den üblichen ingredients, und nehmen die letzte Strecke unter die Füße, trommelnd, singend zum Kloster. Wo wir beim Eindunkeln die letzten blessings des Tages entgegennehmen. Die Lampen werden übergeben, Reden gehalten, süßer Tee und Kekse serviert. Als wir schon denken, das wars für heute, gibt es Dinner im Schneidersitz und ohne Schuhe. Reis, Bohnen, scharfes Gemüse. Wir sind müde, hungrig und verschwitzt, legen uns mit vollen Bäuchen in das Frauen-Dormitory. Eine neben die andere. Die beiden Nonnen, die mitlaufen, versuchen ihre Gewänder aufzuhängen. Zum Lüften. Zum Klo ohne Schuhe ist nicht möglich, und es gibt kein Licht, also das Smartphone mitnehmen. Irgendwo im Dunkeln tropft ein Wasserhahn. Die halbe Nacht verwirbelt über meinem Kopf ein Ventilator die Luft, in der zweiten Hälfte hört er auf zu brummen, wahrscheinlich wurde der Strom ausgeschaltet. Wahrscheinlich habe ich hier den Zug abbekommen, der mir nicht bekommen wird.
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