Rangoli

Langsam kommt wieder Normalität auf, das Glitzern und Leuchten verebbt. Die Nacht war ruhiger. Am Morgen nimmt der Verkehr zu und bis zum Mittag die Luftqualität ab. Der Regen der letzten Nacht hat die meisten Rangoli weggewaschen, in unserem Hausflur übernehmen die cleaning ladies diese Aufgabe, denn da regnet es defintiv nicht rein. Die Tonscherben der ausgebrannten Kerzenschalen fegten entweder die Hausbesitzer oder die Müllmänner weg und alles was essbar war, Reis, Kekse, Bananen kam den Tieren zugute.

Rangoli - jetzt wo alles vorbei ist, lerne ich Wörter. Das Wort Rangoli kommt aus dem Sanskrit rangavalli, und besteht aus ranga für Farbe und avalli für Streifen, Linien. Die "Hauptzutat" für das wunderbare Zeichen am Boden, vor den Hauseingängen, auf den Straßen ist die Vergänglichkeit. Man soll Buntes mischen: Sand, Kalkstein, Getreide- oder Gewürzpulver, pasupu, sindooram, zerstampfte Blüten, Blätter usw. Möglichst bunt, denn so mag es die Göttin Laxmi, die in den letzten Tagen und Nächten viel zu tun hatte, den Wohlstand und das Glück über alle Häupter und unter alle Dächer zu bringen. Das Material dazu can easily found everywhere, lese ich, damit auch arme Leute die Möglichkeit haben, der Göttin den Weg zu weisen. Und es dient auch einfach der Hygiene: der Kalk soll Insekten und Mikroben daran hintern, ins Haus zu kommen, und das Getreide, die frischen Blüten sie umgekehrt anziehen. So werden die Schädlinge gefüttert und der Hauseingang bleibt rein.

Taza Treats - der syrische Süssigkeitenladen um die Ecke hat sein Rangoli mit Zucker und Sahne gemalt.

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