Papankusha Ekadashi Brat
Der elfte Tag des vierzehntägigen hinduistischen Festtagsmarathons. Und warum nicht der zwölfte? In meinem Kalender viele unverständliche Wörter. Papangkusha Ekadashi Brat, Annapurna Yatra, Asan. Chain.
In der Früh zerdeppere ich ein Teeglas. Noch ohne Tee. Fege es mit einer unachtsamen Bewegung von der Anrichte. Kürzlich fiel mir ein Espressotassenuntertellerchen aus der Hand. Scherben dieser Art sind - im Gegensatz zu den verletzungssicher verpackten und verklebten Überresten deutschen Zollkontrollen - eine mittlere Katastrophe, da ich nicht weiß, wie sie zusammenfegen. Einen Staubsauger, den ich in meinem früheren Leben seufzend am Sonntagmorgen zur Hand genommen hätte, gibt es hier nicht. Und mit dem Besen, den meine cleaningladies mit bewundernswerter verve benützen, kann ich nicht umgehen. Nur gut, dass ich gerade allein auf bloßen Füßen durch die Wohnung tigere. Das Glas war eh überflüssig und das weiße Tellerchen, nun ja, passte auch nicht so richtig. Ich hatte zwei typisch braune italienische Espressotassen eingepackt, dazu aber immer schon, der Himmel weiß warum und woher, nur ein braunes sowie ein weißes Untertellerchen besesssen. Besessenheit ist das Zauberwort. Von den unisex (für Kaffee und Tee) hitzebeständigen Henkelgläsern hatte ich auf einer meiner allerersten Einkaufstouren 5 Stück gekauft, obwohl wir zu zweit sind und höchstens, allerhöchstens vier brauchen. Zwei tätens auch. Der ungerade Überschuss liegt nun in tausend feine Splitter zerborsten auf dem Küchenboden.
Heute soll man früh aufstehen und bis zum Abend fasten. Ekadshi ist jeder 11. jeden Monats und immer ein Fasttag. Es gibt aber 2 Ekadashis pro Monat, weil es zwei Pakshas gibt, Shukla (bright) Paksha und Krishna (dark) Paksha. Das sind die zwei Seiten der Medaille bzw des Mondes. Die beiden Mondhälften, einmal zunehmend, einmal abnehmend, einmal hell, einmal dunkel, einmal sichtbar, einmal unsichtbar.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen