Peinlichkeiten
Ich habe mir vorgenommen, nichts über die Müh(l)en des Alltags zu schreiben. Es ist hier wie überall. Die eine und andere Peinlichkeit habe ich mir aber schon geleistet. Angefangen mit dem sugar. Über die Vorhänge. Ich wollte - im Herzen pure Schweizerin! - die einst weißen Vorhänge im Wohnzimmer wieder weißwaschen. Ich dachte, ich mache das am besten am Samstag, wenn die cleaning ladies kommen. Dann können sie die Vorhänge abnehmen, Fenster putzen, Sofas wegrücken, alle Ecken auskehren. Und bis sie damit fertig sind, stellte ich mir vor, sei auch die Waschmaschine fertig, und die ladies könnten die staubtrockenen Vorhänge wieder aufhängen. Pustekuchen. Der Strom war weg, bevor sie kamen und blieb weg, solange sie hier waren und noch eine ganze Weile darüber hinaus. Die elektrische Türklingel funktionierte notabene auch nicht, und sie mussten lange an die Tür poltern, bis ich in meiner Einfalt verstand, was das Gepolter bedeutete. Sie kamen nämlich fast zwei Stunden früher als vereinbart.
Am Sonntag dann bekamen wir die Karten für unser zweites Konto. Warum wir zwei, bzw jetzt 4 (jeder 2) Bankkonten haben, ist unerheblich. Ich marschierte also im Abendlicht los, um meine Karte zu aktivieren. Ich erledige hier alles zu Fuß. Ich musste an einem ATM (Automated Teller Machine) meiner Bank zuerst ein OTP (One Time Password) beantragen, was stante pede per SMS auf die bei der Bank hinterlegte Mobilfunknummer geliefert würde, wie die Bankdame erklärt hatte, danach könnte ich mein eigenes Passwort auswählen und die Karte sei Mein! googlemaps führte mich fürsorglich durch verwinkelte Gassen, fernab vom Feierabendverkehr zu meinem Glück! Während ich aber am Smartphone herumfummelte und die SMS checkte, bat mich die Maschine, die Karte zu entnehmen. Ich reagierte, perplex und überfordert, nicht sofort und schwupps - zog die Maschine meine Karte vor meinen Augen auf Nimmerwiedersehen ein. Die Bank neben dem ATM war zu, auch am Sonntag ist irgendwann Schluss. Ich rief in meiner Verzweiflung S. an, unseren Freund und Helfer in allen Lebenslagen. Im Hintergrund tobte der Verkehr. Und S. sagte, was er immer sagt: Don't worry! Nothing happened ...
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